Fotocredit cc: Noel Lopez

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Machen Sie mal eine Landingpage

Für unsere Kunden ein klarer Auftrag – für uns der Beginn von Fragen. Fragen, die auch Sie sich ebenso stellen sollten, damit das, was Sie mit der Landingpage vor haben, auch gelingen kann.

Frage: Was soll mit der Landingpage erreicht werden?

Im Grunde genommen gibt es darauf zwei Antworten: Entweder ist das Ziel, Kontaktdaten zu generieren oder direkt einen Verkauf abzuschließen.

Ist das Ziel, Daten zu generieren, ist folgendes zu beachten:

Sie müssen etwas an zu bieten haben, so dass die Besucher ihre Daten, z.B. ihre eMail-Adresse zum Empfangen des Newsletters abgeben.
Das Angebot kann ein Gewinnspiel sein oder ein gratis Download (eBook, Whitepaper ein Song etc.).

Hier zu sollte das Abgeben der eMail-Adresse möglichst niederschwellig sein. Zwingen Sie Ihre Interessenten nicht zum Daten-Streaptease. Zeigen Sie Seriösität auch dadurch, dass Sie dem neuen Newsletter-Empfänger darauf hinweisen, wo er sich jederzeit aus der Liste wieder selbstständig austragen kann.

Häufig werden ganz klare und grundlegende Punkte bei Landingpages vergessen:

Fragen Sie sich selbst. Was braucht es, damit Kunden, Interessenten sich eintragen?
Und ein ganz klarer Punkt ist: Ihre Interessenten müssen Ihnen vertrauen! Sie müssen Ihnen als Marke, als Anbieter vertrauen und sie müssen Ihnen darin vertrauen, dass sie ordentlich mit deren Daten umgehen.

Sind Sie eine (noch) unbekannte Marke, dann müssen Sie sich mehr erklären als andere und Ihren Mehrwert deutlich machen!

Ein ganz einfaches Beispiel ist tchibo: Hier wird regelmäßig ein Gewinnspiel ausgerufen, um den Stamm der Newsletterempfänger auszubauen. tchibo muss sich dafür nicht mehr erklären, weil tchibo im Grunde jeder kennt. Man landet über die Startseite direkt auf der Lightbox zum Gewinnspiel. Es ist ganz einfach: Wollen Sie Geld oder die ausgelobte Reise? Auswählen, Datenbestimmungen bestätigen, eMail eintragen – fertig.
In diesem Beispiel ist die Landingpage simpel gestrickt, denn im Grunde genommen ist nichts davon erklärungslastig und das Vertrauen in die Marke ist schon über die jahrelange Präsenz und die Image-Arbeit aufgebaut.

Es ist ein Beispiel dafür, dass es Landingpages gibt, die kurz, einfach und knapp sind und direkt zur Leadgenerierung führen.

Es sind aber auch meist Masse-Leads, die wenig über die Qualität aussagen – man hat aber die Chance auf einen breiten Trichter. Diese Art der Lead-Generierung passiert oft quasi im Vorbeigehen. Die Bindung an die Marke erfolgt dann erst durch die weitere Kommunikation und Interaktion.

Die Grundannahme, dass Landingpages immer kurz, immer knapp und immer so einfach sein können, gilt aber nicht für alles und jeden.

Ist das Ziel, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu verkaufen, ist folgendes zu beachten:

Findet der Besucher alles auf dieser Seiten, um sich entscheiden zu können? Denn auf dieser Seite „landet“ er und er sollte nicht mehr von dieser Seite weg geführt werden. HIER wird die Entscheidung getroffen, ob Ihr Interessent Ja sagt, oder ganz weg klickt…

In diesem Falle kann eine Landingpage auch quantitativ länger sein und ja, auf Landingpages kann man auch mal scrollen! The next web hatte dazu letztens einen wunderbaren Artikel (allerdings auf Englisch): What’s more effective: Long or short landing pages?
Ist Ihr Produkt erklärungslastig, dann sollten Sie dies auch auf dieser Seite tun:

  • Bauen Sie Testimonials ein,
  • ein Erklärungsvideo,
  • alle klassischen W-Fragen sollten hier beantwortet werden. Die wichtigsten Basispunkte zu erst und Details können z.B. via Frage und Antwort-Popup geklärt werden.

Geht es dann in einen Verkauf über, sollten auch diese Schritte klar sein. Wenn es fünf Schritte zur Kaufabwicklung gibt, dann kommunizieren Sie Ihrem Käufer das auch. Sei es durch einen visuelle 5 Schritte-Abfolge von Registerkarten oder klarem Schritte-Countdown, der visuell mit vermittelt wird. Und es gilt immer: So viele Daten wie zwingend für einen rechtskräftigen Abschluss nötig und darüber hinaus so wenig wie nötig und vor allem nicht als Pflicht!

Egal ob kurze oder lange Landingpage, fragen Sie sich:

  • Sind alle wesentlichen Informationen enthalten? So nahliegend diese Frage ist, wir merken, dass dies oft einfach im Eifer des Gefechts vergessen wird. Die eigene Betriebsblindheit macht einem da oft einen Strich durch die Rechnung.
  • Sind die existentiellen Informationen schnell erfassbar für das Auge? Hier kommt die Usability und das Gesamtdesign der Seite ins Spiel!
  • Haben Sie die passende und funktionsfähige technische Infrastruktur für die Abwicklung dahinter?

Es gibt auch 2 Arten von „Entscheidern“: die Schnellentscheider und die, die mehr Infos brauchen. Schnellentscheider scannen einen Text, das Leseverhalten ist nicht so, dass der Text 1:1 chronologisch gelesen wird, sondern es wird nach Keywörtern durch Querlesen gesucht und dann muss dieses Querlesen die Keywörter auch bringen.

Der, der sich mehr einlesen will, der, der mehr Informationen braucht, muss diese ebenso finden können. Wie oben schon erwähnt, dass es dann Popup-Lösungen oder anklickbare Infoboxen geben sollte, um das Mehr an Information anzubieten.

Beide muss man auf ein und der selben Landingspage abholen.

Optimalerweise arbeiten Sie mit Aufzählungen des direkten Mehrwerts. Das erleichtert beiden Zielgruppen das Leben.

…und dann war da auch noch der Webdesigner

Text, Bild, Schriftsetzung und Augenführung müssen ineinander greifen und das heißt ebenso, dass man eine Landingpage nicht nur theoretisch rein als Konzept entwickeln kann. Es braucht einen guten Webdesigner. Einen Graphiker, der damit auch etwas spielt. Man kann viel am Reißbrett wissen, aber wie Textlänge, Textsetzung, Fotos, Graphiken, Icons, Farben und Formatierungen im Zusammenspiel wirken, muss man sehen, muss man ausprobieren – lassen Sie sich dazu in der Planung und Umsetzung auch Zeit und vergessen Sie Ihre Gesamtaussage der CI nicht.

Fragen Sie Ihren Webdesigner, ob er schon mal vom AIDA-Prinzip gehört hat und weiß, wie man Z-Patterns umsetzt.
AIDA bedeutet Attention, Interest, Desire und Action – all diese Elemente müssen auf einer Landingpage im Design umgesetzt werden.
Am Besten noch unterstützt durch ein Z-Pattern – das ist die grafische Umsetzung der 4 wichtigsten Punkte in der Form eines Z auf der Webseite – von links oben, nach rechts oben, nach links unten und rechts unten. So lesen bzw. überfliegen die Besucher ihre Landingpage.

All diese Elemente unterscheiden eine professionelle und erfolgreiche Landingpage von der breiten Masse an 08/15 Seiten, auf denen sich niemand freiwillig einträgt – selbst wenn Sie das tollste Gewinnspiel aller Zeiten anbieten.

 

Über Natascha Pfeiffer

Natascha Pfeiffer ist Co-Founder von PRand Communication. Für sie sind Marketing, Branding und PR-Arbeit stets mehr als profanes Kreieren von schillernden Werbebotschaften – ihr geht es um authentische Kommunikation auf allen Ebenen eines wahren Kerns. Dabei gehören die Offline- und die Online-Kommunikation, speziell im Social Media Bereich, zusammen betrachtet und sind Teil einer gesamten Kommunikationsstrategie eines Unternehmens.