Die unglaublich begnadete Texterin Barbara Stieff hat uns ein eigenes Dramolett geschrieben!

Es ist so wunderbar treffend und lustig geworden, dass wir es hier natürlich veröffentlichen müssen.

Viel Spaß beim Lesen!

„Die Kraft des Amoletts“


Ort und Zeit der Handlung:
Abends beim Nachsitzen in „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei.

Handelnde Personen in der Reihenfolge ihres Erscheinens:
Ein paar Briten und andere schlechte Schüler
Professor Seriously D. Black
Blacks Magic Woman
Ich
Fantomio, Ian

 

VORHANG AUF


Im Klassenraum ist es ein bisserl düster. Alle Tische sind besetzt. Rechts hinten sitzt eine Gruppe Briten und tratscht. Vorne links sitze Ich und hinter mir Fantomio Ian, der berühmte Junge mit dem Geistesblitz.  Die Türe geht auf und Professor Seriously D. Black rauscht herein. Sein schwarzer Umhang weht hinter ihm her. Über seiner Brust hängt eine grobgliedrige Goldkette, an der die brillantbesetzten Buchstaben P und R baumelt. Es gibt ihm mehr das Aussehen eines Gangsters aus South End L.A. als das eines ehrewerten Professors. Direkt hinter ihm betritt ein feenhaftes Wesen den Raum. Sie folgt ihm nach vorne zum Pult.

Ein Student schnalzt mit der Zunge, als die Fee an ihm vergeht:
Nataschau her

ein Brite flüstert: Is this really him, the louche professor D. Black? Seriously?

Anderer Brite:  Yes, and have you seen his big amolett? They say PR is his witchery and power.

Britin: And who is she?

Ein Brite: She is a BMW –  Blacks Magic Woman

Everybody giggles

Professor Seriously D. Black, aufgebracht:

Ruhe ihr Pfeifen! Quiet you Whistles, for our british friends. Ihr wisst alle warum ihr hier sitzt, nicht wahr?! Eure Leistungen im Umgang mit dem PR-Amolett sind unter aller Kritik, um nicht zusagen unter jeder Sau.

Da gibt es Leute unter euch, die keinen regelmäßigen Blog führen und als Entschuldigung anführen, der Hund hätte ihn gefressen.

Er schlägt mit der Hand auf den Tisch. Die BMW-Fee zuckt zusammen.

Professor Seriously D. Black:

Andere posten ihre Beiträge auf Facebook zu falschen Zeit, suchen nach Google Blues statt Google+ in der Suchmaschine, updaten ihre Websites nicht regelmäßig, kriegen keine Customer-Bindung hin oder versuchen sie über ein läppisches Gewinnspiel zu erreichen. Einige haben keinen Pinterest Account und letztens hat mir jemand SEO beim Test – wartet einmal , wo habe ich es denn…

Er durchwühlt die Papiere in seiner Tasche

Professor Seriously D. Black:

Also: letztens hat mir jemand SEO beim Test mit Save the Elves Organisation übersetzt. Wie wollt ihr mit so mangelhaften magischen Kenntnissen in der Wildnis von Social Media bestehen? WIE? HOW?

Er schlägt mit der Hand auf den Tisch. Die BMW-Fee zuckt zusammen.

Meine Aufgabe ist heute also simpel, euer Leben zu retten. Ihr müsst lernen den Social Media Dschungel zu roden. Ihr müsst über die technischen Untiefen schwimmen. UND DAS! UND DAS! Und das geht nur mit dem PR-Amolett.

Ihm steht der Schaum vor dem Mund.

Er hält sein PR-Amolett in die Höhe und grelle Lichtstrahlen treten hervor.

Dann sinkt er erschöpft auf seinen Stuhl.

Studentin: ´Tschuldigung Herr Fessor, müsste es nicht eigentlich richtig Amulett heißen?

Professor Seriously D. Black richtet das PR-Amolett wortlos auf sie. Es ertönt lautes, scharfes Zischen gefolgt von einer Rauchwolke. Die Schülerin ist verschwunden. Die BMW-Fee zuckt zusammen.

Black Magic Woman, mit entzückendem süddeutschen Akzent:

So, ich überlege gerade mal, wie wir da jetzt alle gemeinsam gut raus kommen, so dass jeder etwas davon hat und ihr, liebe Studenten, euch wieder wohl fühlt.

Professor Seriously D. Black hängt kraftlos an der Tischkante

Black Magic Woman, mit entzückendem süddeutschen Akzent:

Als erstes: Die Frage der Kollegin war berechtig, in Muggelsprache könnte man es Amulett nennen. Da es sich aber um ein magisches Objekt handelt, von dem euer Überleben abhängt, bitte ich euch es korrekt als PR-Amolett auszusprechen.

Als erstes, haltet doch einfach mal alle euer eigenes PR-Amolett in die Höhe.

Alle Studenten und Studentinnen beginnen in ihren Taschen und Rucksäcken zu kramen.

Professor Seriously D. Black, hält seinen Kopf in seiner Armbeuge verborgen und er murmelt entkräftet und unverständlich:
Sie haben sie nicht griffbereit umgehängt… (sabbert)
Sie müssen sie erst in den Taschen suchen…
Sie werden untergehen… (Kichert ein bisschen wahnsinnig)

Ich flüstere nach hinten zu Fantomio Ian:
Du, ich habe gar kein PR-Amolett. Noch nie gehabt.

Fantomio Ian: Na, damit solltest du nicht angeben. Aber, ich habe mehrere. Wenn du magst schenk ich dir eines. Magst?

Ich: Klar, her damit!

Fantomio Ian: Es ist sehr kraftvoll. Mit der Zeit wirst du schon damit umgehen lernen…

Ich hänge mir das vermeintliche PR-Amolett um. Erst als es schon zu spät ist, sehe ich, dass mir Fantomio Ian eines seiner DR-Amolette umgehängt hat. Es funkelt und leuchtet und wirft irisierende Reflexe an die Decke. Fantomio ist auf magische Weise verschwunden. Alle anderen stürzen auf mich zu.

Professor Seriously D. Black, entsetzt:
Oh, du liebe Güte, ein DRAmolett. Das wirst du nie wieder los.

Student: Oida

Black Magic Woman, besorgt, mit entzückendem süddeutschen Akzent:

Professor Black, wir müssen dem armen Geschöpfe helfen. Seriously, was können wir da machen?

Professor Seriously D. Black, ernst:

Meine Liebe, du weißt, da gibt es nur eines, was wir machen können.

Black Magic Woman, besorgt, mit entzückendem süddeutschen Akzent:

Mein Lieber, ist es das was ich befürchte?

Professor Seriously D. Black, betroffen, aber sehr klar:

Ja Schatzi, das ist es. Wir müssen einen Kostenvoranschlag durchführen!

Da geht kein Weg daran vorbei. Sie könnte dabei zwar finanziell ausbluten, aber dieses Risiko müssen wir eingehen.

Alle erschaudern

Ich habe ihn nicht gehört. Ich starre gebannt auf das Farbenspiel des Dramoletts.

 

VORHANG ZU

Nachtrag:

Am nächsten Tag stand im „Daily Prophet“ von Hogwarts folgende Überschrift zu lesen:

Seriously D. Black sagt Schatzi zu BMW

Ein Einserschüler in „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ mit riesigem PR-Amolett hat seine Hausaufgaben gemacht – er weiß, was auch immer in Wirklichkeit passiert ist, Gossip zieht.

Über Natascha Pfeiffer

Natascha Pfeiffer ist Co-Founder von PRand Communication. Für sie sind Marketing, Branding und PR-Arbeit stets mehr als profanes Kreieren von schillernden Werbebotschaften – ihr geht es um authentische Kommunikation auf allen Ebenen eines wahren Kerns. Dabei gehören die Offline- und die Online-Kommunikation, speziell im Social Media Bereich, zusammen betrachtet und sind Teil einer gesamten Kommunikationsstrategie eines Unternehmens.