Source: google.at via Carla on Pinterest

Ausgehend von einem englischen Blog, den ich über das Thema Branding für Kabarettisten gelesen habe, konnte ich einigen Punkten zustimmen, anderen aber nicht. Was aber mit unter darin begründet werden kann, dass es im deutschsprachigen Raum etwas anders läuft als in den USA.
Deswegen folgt hier nun unser Blog mit 4 wichtigen Empfehlungen zu Online-Präsenzen für Komiker und Kabarettisten im deutschsprachigen Raum.

Also, was können deutschsprachige Kabarettisten für Ihr Branding und Ihre Bekanntheit online tun?

Eines ist klar, die Bekanntheit ist das A und O, sonst bucht Dich keiner, sonst kauft keiner die Tickets. Selbstverständlich ist das ein langfristiges Ziel. Denn keiner ist von Beginn, von Stunde Null ab, einfach so in der Szene bekannt. Nicht ohne Grund gibt es viele kleine Bühnen, viele Wettbewerbe und Möglichkeiten des Schleifens am Künstlerdasein, an Möglichkeiten, sich über kleine Auftritte die nötige Bühnenpräsenz zu erarbeiten. Und nicht zu vergessen die vielen engagierten Veranstalter, die sich die Mühe machen, sich das alles anzusehen, um sich aus dem Heuhaufen der Lustigkeit ihre Komik-Perle für das zukünftige Programm zu suchen.

Doch vieles liegt heute in der Verantwortung des Künstlers, dafür Sorge zu tragen, dass es gerade online viel über ihn zu entdecken gibt. Und für wen soll es etwas zu entdecken geben?

  • Für die Fans
  • Für die Presse – Online, Print und Fernsehen
  • Für die Veranstalter
  • Für Agenturen

 

Welche Präsenzen, welche Social Media Kanäle sollte man als Kabarett-Künstler unbedingt aufbauen?

1. Webseite mit integriertem Blog

Die Webseite ist wie überall der digitale Heimathafen, der die anderen Kommunikationskanäle füttert, auf sie ausstrahlt und das Interesse wieder zurück holt. Ein Personal-Blog integriert dynamische Inhalte mit den statischen Inhalten einer Webseite. Hier geht es darum, sich mitzuteilen, persönliche Erfahrungen aufzugreifen und Menschen, den Fans, zugänglich zu machen. Hier können auch Ideen für neue Programminhalte entstehen oder auch getestet werden, denn hier ist sofortige Interaktion und ein Feedback möglich.

 

2. Präsenz auf YouTube einrichten, aufbauen und pflegen

Nicht alle mögen Text und schließlich sind Kabarettisten keine Autoren, sondern sie sind auf der Bühne mit gesprochener Sprache mit Gestik und Mimik für ihr Publikum da. Deswegen sind kurze Videos ein um so wichtigerer Bestandteil der Außenkommunikation für Kabarettisten. Videos mit unterschiedlichsten Inhalten, das kann beispielsweise sein:

  • eine Botschaft, ein kurzes Hallo an die Fans
  • eine Ankündigung zum neuen Programm
  • Teile aus dem zukünftigen Bühnenprogramm
  • humoristische Verarbeitung eigener alltäglicher Erlebnisse
  • Sequenzen und Szenen des Touralltags

 

3. Als Künstler und Kabarettist eine eigene Facebook-Seite einrichten

Hier können die Fans direkt Kontakt aufnehmen, hier können sie ihrem Komiker ein Stück weit näher sein und hier wird direkt auf Videos und Blogbeiträge kommentiert, hier wird geliket und geteilt, hier wird kommuniziert und das steigert die Bekanntheit Stück für Stück.
Ein Fan klickt lieber bei der Künstlerseite auf “Like” oder “Gefällt mir” und sichert sich so die Information über den Künstler als ständig selbst dran zu denken, man könne ja mal wieder auf die Webseite gehen.
Deswegen ist Facebook ein so wichtiges Bindeglied, da hier Beiträge via einem Mausklick auf die eigene Webseite und den Blog zurückgeführt werden können.

 

4. Digitales Networken

Das Vernetzten untereinander ist innerhalb jeder Szene wichtig, also auch hier als Künstler und Kabarettist heißt es Netzwerkpflege. Hier bekommt man Feedback auch mal aus einem anderen Blickwinkel, hier erfährt man, welche Bühnen für einen selbst interessant sein können. Natürlich kann man sagen: „Na, das mache ich doch lieber alles per eMail oder man telefoniert persönlich.“ Keine Frage, das ist genauso wichtig. Dennoch auf Social Media Plattformen geht es oft schneller und zeiteffizienter und es gibt einen nicht zu unterschätzenden weiteren Vorteil: Man kann heute so schnell seine eMail-Adresse oder seine Handynummer wechseln, die betreuende Agentur oder was sonst noch und schon hat man keine aktuellen Daten. Auf Social Media Plattformen sind immer die Menschen angemeldet, egal welche eMail-Adresse aktuell hinterlegt wird…daran schon mal gedacht?

 

Wichtiger Appell: Das Wissen über das Funktionieren der Plattformen
Eines gibt es noch zu bedenken, bevor man seine Kommunikationskanäle ausweitet:

  • Was will ich erreichen?
  • Was ist meine Marke als Kabarettist? Denn das sollte durch alle Kanäle bewusst oder unbewusst für den Leser, Fan, Follower wie ein roter Faden spürbar sein.
  • Lernen Sie, wie die einzelnen Plattformen auf der einen Seite technisch zu bedienen sind, aber auch, wie sie emotional zu bedienen sind.
  • Text, Sprache, Mimik, Gestik, Outfit, Themen das ist quasi als Künstler Ihre persönliche CI (Corporate Identity) dies alles übertragen auf den digitalen Kommunikationsbereich, muss eingebettet werden in passendes Design und eine technisch einwandfreie und barrierefreie Umsetzung – überlassen Sie das nicht dem Zufall und engagieren Sie hierfür Profis. Langfristig bedeutet ein Sparen am falschen Ende letztlich mehr Zeitaufwand, die Kosten kommen oft teurer und Ihre Marke als Künstler muss rund und ohne Verwirrung für die Fans wahrnehmbar sein, sonst verlieren Sie sie – zumindest online und das schwächt Ihre Bekanntheit!

 

Und was ist mit Twitter?

Hier unterscheidet sich unser Blog vom amerikanischen Kollegen. Er empfiehlt Twitter, wir lehnen es nicht ab, aber würden genau hinschauen und es nicht generell empfehlen im Gegensatz zu den oben beschrieben Punkten 1-4. In den USA ist Twitter fürs Stars außerordentlich wichtig, siehe Lady Gaga als Paradebeispiel, auch wenn sie aus einem gänzlich anderen Genre kommt. Im deutschsprachigen Raum kann es sein, dass Twitter eher weniger relevant ist, was auch davon abhängt, ob man völlig neu damit anfängt oder doch schon länger dort präsent ist und eine Followerschaft aufgebaut hat, deren Potential man weiterhin nutzen will.
Die Empfehlung von Twitter ist also nicht eindeutig von unserer Seite, sondern würde im Einzelfall ein Ja oder ein Nein bedeuten.

 

Diese Punkte sind für den langfristigen Aufbau der Bekanntheit und der Marke des eigenen Künstlerdaseins erste Basisempfehlungen, die neben Pflicht aber auch eines bedeuten: Spass
Denn diese Kanäle wie Facebook und YouTube leben von Menschen und dem kommunikativen Miteinander. Hier findet letztlich ein Teil des Lebens statt. Und schreibt das Leben nicht die schönsten Geschichten?

 

Source: atase.de via Simone on Pinterest

 

Über Natascha Pfeiffer

Natascha Pfeiffer ist Co-Founder von PRand Communication. Für sie sind Marketing, Branding und PR-Arbeit stets mehr als profanes Kreieren von schillernden Werbebotschaften – ihr geht es um authentische Kommunikation auf allen Ebenen eines wahren Kerns. Dabei gehören die Offline- und die Online-Kommunikation, speziell im Social Media Bereich, zusammen betrachtet und sind Teil einer gesamten Kommunikationsstrategie eines Unternehmens.