Was für eine Spielwiese Social Meda doch ist – mit Regeln natürlich!
Dafür jetzt aber alles andere an PR- und Marketingmaßnahmen wegwerfen?

Klingt vielleicht verlockend, aber wäre unternehmerisch nicht zielführend.
Es gibt noch etwas neben Social Media und das sollte man sich auch genauer ansehen, um seinen eigenen Marketingmix zu erstellen und um diesen in eine Gesamtstrategie einzubetten.

Ausgehend von einem Einzelhandelsgeschäft gibt es hier durchaus noch viele Kommunikationskanäle, die nicht links liegen gelassen werden sollten.

Schauen wir diese doch einmal an. Gehen Sie selbst die Liste als Ihre persönliche Checkliste mal durch. Was davon haben Sie im letzten halben Jahr davon genutzt? Welchen Kanal haben Sie noch nie bedient und welchen Kanal können Sie für sich persönlich und Ihr Geschäft als ineffektiv nahezu außer Acht lassen?

Der klassische eMail-Verteiler:

Dieser macht nachwievor Sinn. Er sollte gepflegt, aufgebaut und auch genutzt werden.
Vorteile:

  • Hier erreicht man die eigene Zielgruppe, die aber auf weiteren webbasierten Kanälen noch wenig anzutreffen sind.
  • Kosteneffektives Tool

Zu beachten:
Für viele ist ein Postfach mit täglich 20 neuen Mail schon eine Überforderung – seien Sie sich bewusst, dass häufig eine ungelesene Mail gelöscht wird, weil der Betreff nicht ansprechend ist, weil man gerade einfach keine Lust zum Lesen hat,  und man die Mail aber auch nicht weiterhin im Postfach haben will. Der Response auf Eventankündigungen und Rabattaktionen etc, die darüber kommuniziert werden, ist nicht sehr hoch, zwar höher als beispielsweise via Facebook, aber ein Response von 3-5 % ist ein guter Wert. Deswegen sollte der eMail-Verteiler stetig wachsen, so dass aus diesem Response eine vernünftige Masse generiert werden kann.

Selten reicht eine eMail. Reminder, die einen neuen Aspekt des bereits Angekündigten aufweisen sind wichtig.
Teilen Sie Ihren Verteiler nach Schwerpunkten auf – Ihnen bekannte Stammkunden bekommen auch mal eine spezielle Einladung, eine spezielle Ankündigung auf Rabatte oder eine exklusvie Preview zu neuen Produkten etc.

 

Lokale Presse:

Sie sind lokaler Einzelhändler, natürlich sollten Sie Kontakt pflegen zur lokalen Presse. Laden Sie sie ein zu besonderen Events. Bleiben Sie freundlich beharrlich, auch wenn beim 1. Versuch niemand kommt, bei der 2. Einladung klappt es bestimmt. Hier gilt ebenso wie beim lokalen Fernsehsender, fragen Sie nach der internen Planung, kümmern Sie sich um den persönlichen Draht. Oftmals werden zu Themenblöcken regional die Geschäfte befragt, nutzen Sie diese Möglichkeiten. Wissen Sie davon im Vorfeld, bauen Sie rund um den geplanten Beitrag eine besondere Aktion, so greift der Beitrag mehrfach und Ihr Nutzen wird höher sein. Im Einzelfall kann auch eine spezifische Anzeige neben einem redaktionellen Teil eingesetzt werden. Aber bitte auch hier: Bleiben Sie kreativ und kommunizieren Sie etwas besonderes.

Lokales Fernsehen:

Unterbewusst hat das Fernsehen bei vielen nach wie vor eine höhere Wertigkeit – Grund: ein eigenes Video ist laienhaft schnell gedreht, erstellt und via youtube veröffentlicht, ein professionelles Imagevideo, wenn das Budget vorhanden ist, ebenso. Hier gibt es aber im Hintergrund keine Zensur, keine Redaktion – jeder kann sich heute quasi selbst produzieren und das wissen auch die User. Beim Fernsehen hat nach welchen Kriterien auch immer eine Auswahl, eine Entscheidung dazu geführt, dass man im Fernsehen landet. Also informieren Sie sich über die Lokalredaktion. Wer ist verantwortlich für Ihr Themengebiet? Fragen Sie nach, was gebraucht wird, liefern Sie vielleicht selbst eine Idee, so steigern Sie die Chancen, dass Sie bei Ihren Themen als Experte berücksichtigt werden.

 

Lokale Radiosender:

Ohne zu sehr ins Wiederholen zu geraten – hier gilt im Grunde das selbe wie im Umgang mit dem lokalen Fernsehen oder der Presse.
Hier kann nur interessant sein, dass lokale Radiosender oftmals spezielle Events veranstalten. Hier Partner zu sein, wenn es genau Ihrer Zielgruppe entspricht, kann oft eine bessere Platzierung sein, als ein teurer Radiowerbespot.
Und schon daran gedacht, dass oftmals die Hochschulen bei Regionalsendern oftmals ein eigenes Programm haben? Hier kann eine Werbeschaltung oder ein Beitrag ebenso sehr gut greifen, wenn das Ihre Zielgruppe ist. Diese Sendungen haben eine eigene studentische Redaktion und auch hier kann sich der persönliche Kontakt oftmals auszahlen.

Bon-Marketing:

Was gibt Ihre Programmierkasse her?
Können auf Ihren ausgedruckten Kassenzetteln spezielle Aktionen, Gewinnspiele etc. kommuniziert werden?
Rabattaktionen, die für die nächste Woche angekündigt werden können – wann ja, es lohnt sich, das zumindest mal auszuprobieren!

Flyern:

Auch das kann im Kontext nachwievor Sinn machen – wichtig:
Über einen längeren Zeitraum flyern. Die Richtlinien wo und wie sie flyern dürfen natürlich abklären. Es kann sein, dass je nach Art des Flyerns das Ordungsamt eingebunden werden muss. etc.

Bitte baslten Sie keine Flyer selbst, wenn Sie über keine oder nur rudimentäres Wissen von Graphikprogrammen haben – so etwas ist immer noch am besten bei einem Graphiker Ihres Vertrauens aufgehoben.

Tütenaktion:

Es kann sich lohnen, die Tüten eigens zu branden – machen sie eine Sammelaktion daraus!
Beispiel:
Sie haben eine Kollektion von verschiedenen Tüten, die über 4 Monate wechseln, wer aus jedem Monat eine Tüte gesammelt hat und diese vorweisen kann, bekommt ein Special.
Lohnt sich bei mittel- bis hochpreisigem Produktsortiment und wenn die Tüten einladend und passenden zur CI gestaltet sind.

Crosspromotion:

Je nach Art Ihres Geschäfts lassen sich Kooperationen, die Sie eh pflegen auch aktionsweise noch ein mal verstärkt bündeln und als Marketing-Maßnahme nutzen.
Wichtig: Genügend Planungszeit einräumen!

Was kann es noch geben:

Aushänge, Gemeindezeitung, Plakate, Banner, Sponsern von Kultur- und Sportveranstaltungen, Märkte, Abizeitung lokaler Gymnasien, Programmhefte von anderen Anbietern (Kultur, VHS, Verein)…was vergessen? Ihr Gehirn wird nun rattern – ganz bestimmt!

Und:

Im Grunde ist Ihr ganzer Laden im Einzelhandelsbereich eine ständige offline PR:
Die Atmosphäre, die Sauberkeit, das Personal, die Schaufenster, die Tüten, die Produkte, die Dekoration, die Beleuchtung, wie ihr Kundenparkplatz aussieht…

Zu guter letzt:

Egal welche Aktion Sie planen und welche Kanäle zur Kommunikation und Promotion Sie dafür wählen, nutzen sie immer möglichst alle anderen Kommunikationskanäle, um darüber zu berichten, um den Content mehrfach zu streuen. Jede Marketingtätigkeit bedarf einer Planungs-, Umsetzung- und Nacharbeitsphase. Je besser Sie Ihren Mediaplan strukturieren und wissen, einer Kommunikationsdramaturgie zu folgen, umso erfolgreicher werden Ihre Aktionen greifen.

Online kommunizieren Sie, was offline passiert und umgekehrt natürlich auch! D.h. ganz konkret auf Flyern, Plakaten, Rabattkarten etc. weisen Sie mit einem Likebutton oder ähnlichem auf Ihre Facebook-Fanseite hin.
Wenn Sie einen youtube-Kanal haben, dann setzen Sie auch einen QR-Code auf Plakaten ein, der direkt auf Ihr Imagevideo führt oder zu einem Video, das die Plakataktion digital unterstützt.

Beide Welten  – die online und die offline Welt – greifen ineinander – Kommunikation mit und über Sie darf überall stattfinden, je besser Sie die Plattformen dafür schaffen, um so nachhaltiger bringen auch Ihre Offline-Maßnahmen den Nutzen, den Sie sich wünschen.

 

Über Natascha Pfeiffer

Natascha Pfeiffer ist Co-Founder von PRand Communication. Für sie sind Marketing, Branding und PR-Arbeit stets mehr als profanes Kreieren von schillernden Werbebotschaften – ihr geht es um authentische Kommunikation auf allen Ebenen eines wahren Kerns. Dabei gehören die Offline- und die Online-Kommunikation, speziell im Social Media Bereich, zusammen betrachtet und sind Teil einer gesamten Kommunikationsstrategie eines Unternehmens.