• Wie viele Fans habe ich bzw. meine Firma auf Facebook?
  • Wie hoch ist diese Woche meine “Sprechen-darüber-Kennzahl” meiner Unternehmensseite?
  • Wie viele Views hat mein YouTube-Video?
  • Wie viele Menschen haben per RSS-Feed meinen Firmenblog abonniert?
  • Wie hoch war der letzte Response auf meinen Salesletter per eMail?
Diese und ähnliche Fragen stellen Sie sich vielleicht beinahe täglich, wenn Sie mit Ihrem Unternehmen schon aktive Unternehmenskommunikation auf den von Ihnen gewählten Social Media Plattformen pflegen.

Oder es sind Fragen ähnlich wie diese:

  • Wieviel kostet mich diese Marketing-Aktion?
  • Ist es dann für mich garantiert, dass ich 500 neue Fans auf Facebook habe?
  • Wenn ich jetzt die Aktion starte, ist dann in 3 Wochen meine Veranstaltung mit 500 Tickets ausverkauft?
  • Oder Sie fragen eine PR-Agentur bevor Sie ihr den Auftrag erteilen: “Und wie groß ist ihr Presseverteiler?”
Es herrscht eine Gier nach greifbaren, belegbaren, berechenbaren Zahlen und Kennziffern – denn nur diese machen klar und deutlich und zeigen selbstverständlich objektiv, ob Marketingaktionen erfolgreich waren oder nicht.

 

Genauso wird aber auch über die mögliche Erhöhung dieser oder jener Kennzahlen darum gekämpft den Abschluss seitens der Marketing-Agenturen beim Kunden zu ergattern.

Ich weiß nicht welche seriöse Brandingagentur mit Sicherheit eine Erhöhung der YouTube-Klicks um 45% verkaufen kann. Außer man kauft sich die Klicks, oder bleibt bei in der Vergangenheit vermeintlich bekannten und bewährten Strategien. Was aber als Ziffer Null darüber aussagt, ob es wieder so funktionieren wird. Auch wir Agenturen nehmen uns in punkto Kreativität dadurch die Luft zum Atmen.

Wir verkaufen die längere Verweildauer der potentiellen Kunden auf der
neuen Webseite, aber keinen einzigen Wert.

Egal ob Sie eine Marketingaktion selbst in die Wege leiten oder einen Agentur dazu beauftragen, die Umsetzung kostet Geld und diesen Betrag wollen Sie genau wissen und als Gegenleistung – als Gegenwert – soll eine höhere Absatzkennzahl oder eine gestiegene Fanbase rausspringen.

Nur eines wird hier vergessen – mit diesem Ansatz bleibt man auf einer eindimensionalen Ebene – auf der reinen Preis- und Zahlenebene.

 

Was ist mit den Dingen, die einen Wert aber keinen Preis haben?

  • Die Ästhetik oder Schönheit der Umsetzung
  • Das erhöhte Bewusstsein über die Marke in den Köpfen der Menschen
  • Die emotionale Nähe zu einem Produkt oder einer Dienstleistung
  • Das Gefühl beim Teilen einer Produkterfahrung mit Freunden
  • Freude, Wohlbefinden, Abenteuer oder Adrenalinkitzel…u.v.m.

Und es gibt einen weiteren eindimensionalen Faktor:

Wir bleiben auf Aktionen sitzen. Eine Marketing-Aktion jagt die andere. Meist ohne Plan, als Hau-Ruck-Aktion und wenig aufeinander aufbauend. Für anderes fehlt die Zeit, die Idee, das Durchhaltevermögen. Es müssen schnell sichtbare Ergebnisse auf den Tisch!

Die Preispolitik schwankt. Preise können verfallen oder unterliegen der Rabattschlacht – wieder nur Zahlen!

 

Source: via Natascha on Pinterest

 

So abstrakt Dinge ohne Preis sind, einen stabileren Wert haben sie. Je mehr wir die Sicht auf und die Wert-Schätzung für die Dinge ohne Preis verlieren, umso mehr werden uns die Dinge mit Preis um die Ohren gehauen – eine Spirale abwärts.

 

Es wird ständig und viel und gerne überall, wo es sich PR-technisch schickt über den Wertewandel gesprochen. Zumindest eine Entwicklung, dennoch meine Meinung ist, es geht weniger um einen Wertewandel als überhaupt um eine Werteentdeckung!

Und ja, ich will nicht nur vermeintlich negativ darüber schreiben, dass es gar keine Unternehmen und Selbständigen gäbe, die genau nach ihren definierten Werten leben und wirtschaften. Die Masse ist es jedoch noch nicht und häufig nehme ich folgendes wahr:
Man gesteht sich ein, die Zahlen stimmen nicht. Was tun?
Ach ja, da gibt es ja neuerdings diese Werte. Die holen wir uns jetzt mal, und dann stimmen auch die Zahlen wieder.
Die Motivation und die Intention ist wieder nur zahlengierig und nicht aus sich selbst heraus.

Unser Ansatz: Trenne nicht Wert und Preis!

Beide bedingen sich und befruchten sich positiv, gerade wenn man seine eigenen Werte kennt und weiß und sich nicht irgendwelche Mainstream-Werte Feigenblatt-ähnlich aufs Etikett schwindelt, weil diese oder jene gerade “in” sind, aber hohl, weil es nicht die echten eigenen sind.
Schaffen Sie Ihre Wertebasis. Sie ergeben und erwirtschaften neue Werte mit Preis und ohne Preis für Ihr Unternehmen und für die, mit denen Ihr Unternehmen in Berührung kommt: Ihre Mitarbeiter, Ihre Zulieferer, Ihre Kunden, Ihr Mitmenschen im Privatleben.

Wenn wir auf diese Punkte in unseren Workshops oder Einzelgesprächen mit unseren Kunden kommen, herrscht manchmal Verwunderung, betretenes Schweigen.
Vielleicht wird das heute schon gar nicht mehr von einer Branding-Agentur erwartet, dass wir nach den echten eigenen Werten fragen und diese als Basis, als Ausgangspunkt, für jede weitere Zusammenarbeit und Umsetzung hernehmen. Manche sind still, weil sie sich in einer ersten Schreckminute darüber bewusst werden, dass sie schon fast vergessen haben, was die eigenen Werte sind, oder sich noch nie wirklich danach gefragt haben.
Manche haben fast schon Angst vor Ihrer eigenen Wahrheit – was käme denn da bloß raus, wenn ich mich damit beschäftige…? Wir sind häufig die Geburtshelfer in der Wiederentdeckung der eigenen Werte – sehr persönlich, tiefgreifend, emotional berührend und letztlich richtig viel Kraft gebend, denn hier sitzt die intrinsische Motivation!

Wir wissen ganz genau, warum wir uns mit unseren Kunden damit beschäftigen:
Weil uns unsere Kunden das wert sind!